Rennrad fahren auf Mallorca – Ratgeber für Anfänger

Autorin: Lisa Augustin

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Jedes Frühjahr zieht es viele Rennradfahrer nach Mallorca. Egal, ob zum strikten Trainingslager, fit werden für den Sommer oder zum Genussbiken. Mallorca ist ideal, um ein paar Kilometer auf 2 Rädern zu sammeln.

Ich selbst war jetzt schon mehrmals auf Mallorca zum Rennradfahren und bekomme regelmäßig Fragen zu den Strecken und Gegebenheiten.

Dieser Ratgeber ist an all diejenigen gerichtet, die sich überlegen auf Mallorca Rennrad zu fahren oder noch ein paar Tipps für ihren Radurlaub benötigen. Hier geht es um Strecken, Eigenheiten der Insel, Verkehr und Tourenplanung.

Sind die Straßen auf Mallorca zum Rennradfahren geeignet?

Auf Mallorca gibt es neben gut ausgebauten Landstraßen auch viele geschlängelte Nebenstraßen. In Deutschland würden wir hier vermutlich von Feldwegen oder landwirtschaftlichen Wegen sprechen – auf Mallorca sind das aber alles geteerte Straßen, die zu Fincas führen oder Dörfer miteinander verbinden. Ein Straßennetz, bei welchem man sich auch schnell mal ohne Navigation verfahren kann. Die kleinen, idyllischen Straßen bieten viel Aussicht und Abwechslung. Links und rechts gibt es immer die typischen Steinmauern, welche auch gerne mal komplette Grundstücke umranden.

Doch diese süßen, kleinen Nebenstraßen haben auch ein paar Nachteile. Oft passen keine 2 Autos aneinander vorbei. Die Autofahrer haben einen relativ zackigen Fahrstil und kommen auch gerne mal um die Kurve geschossen. Wenn man Glück hat, wird vorher noch gehupt.

Verträumt durch die Straßen zu fahren ist also nicht zu empfehlen, denn 2 Kurven weiter kommt eventuell schon das nächste Auto. Wobei die Autos alles in allem gar nicht so stressig sind. Sie hupen nur, um sich vor der Kurve anzukündigen, aber nicht, weil du als Radfahrer zu langsam bist. Es wird auch weder dicht aufgefahren, noch zu knapp überholt.

Anders als in Deutschland fühlt man sich als Radfahrer eher als Verkehrsteilnehmer anstatt als Feindbild.

Ein weiterer Nachteil der kleinen Nebenstraßen ist der Straßenzustand. Risse und Unebenheiten sind auf den Straßen immer vorhanden. Gelegentlich kommen auch etwas größere und kleinere Schlaglöcher. Hier ist Aufmerksamkeit und Schnelligkeit gefragt. Vor allem dann, wenn man in der Gruppe Windschatten fährt. Handzeichen sollten da gut einstudiert sein. Sonst wird der Schachtdeckel oder das Schlagloch zum Endgegner.

Ich habe dir mal ein paar Fotos vom Straßenzustand auf Mallorca mitgebracht, sodass du besser einschätzen kannst, was ich dir mit dem letzten Absatz sagen wollte.

Landstraßen

Neben den kleinen Nebenstraßen gibt es auch noch viele Landstraßen, die mit dem Rennrad befahren werden können.

Doch Achtung: Nicht alles, was frisch geteert aussieht, fährt sich auch smooth. Bei vielen Landstraßen auf Mallorca ist der Teer etwas gröber und daher wird das Rennrad fahren auch etwas ruckeliger. Während die deutschen Seitenstreifen an der Außenmarkierung enden, gibt es auf den spanischen Straßen oft einen großzügigen Seitenstreifen, welcher sich in der Theorie ideal für Radfahrer eignet. Allerdings ist das Radfahren dort in mindestens 50% der Fälle unmöglich, da der Seitenstreifen oft voll mit Split ist. Und wenn die Seitenstreifen befahrbar sind, ist trotzdem Vorsicht geboten, weil sich alle paar Meter Reflektoren auf dem Seitenstreifen befinden. Fährt man da drüber, riskiert man schnell einen Platten.

Alles in allem sind Radfahrer aber auch auf Landstraßen viel mehr toleriert als in Deutschland. Statt knappen Überholmanövern wird großzügig auf der Gegenfahrbahn überholt.

Radwege

Gerade auf den Nebenstraßen gibt es auch immer wieder ausgewiesene Radwege, die Dörfer und Städte miteinander verbinden. Allerdings ist die Radwegbeschilderung nicht ganz so häufig anzutreffen, wie in manchen Teilen von Deutschland. Und wenn mal ein Schild auftaucht, ist es oft ungünstig platziert und nicht von allen Seiten lesbar.

In den Städten hingegen gibt es kaum Radwege. Kleinere Städte bieten dazu gar keinen Platz, weil die Gassen ohnehin sehr eng sind. Viele Straßen in den kleinen mallorquinischen Städtchen sind Einbahnstraßen. Hier muss also immer auf die Verkehrsführung geachtet werden. Vorsicht statt ballern ist hier die Devise.

Und oft befinden sich innerhalb der Städte noch Speed Bumps, welche für unvorsichtige Rennradfahrer schnell gefährlich werden können.

Doch in größeren Städten sieht es nicht besser aus. Gerade, wer zum Beispiel mit dem Rennrad nach Palma reinfahren möchte, sollte unbedingt im Vorfeld die Route gut planen, um die paar vereinzelten Radwege auch zu treffen. Und selbst dann kann es passieren, dass ein gut ausgebauter Radweg einfach im Nichts endet. Auf einer Beschilderung haben wir gelesen, dass Palma fahrradfreundlicher werden will. Ich schätze bis dahin ist es noch ein langer Weg, wenn man sich da im Gegensatz Städte in den Niederlanden anschaut.

An der Küste gibt es dagegen toll ausgebaute Fahrradwege. Allerdings ist dort für gewöhnlich viel los und man teilt sich den Radweg mit vielen Touristen, die keine sportlichen Ambitionen haben und einfach die Landschaft genießen wollen.

Pässe und Berge

Mallorca bietet vorwiegend im Nord-Westen viele schöne Pässe und Bergstraßen. Diese sind oft sehr angenehm von der Steigung und vom Verkehr. Manche Pässe sind sogar vom Verkehr getrennt, wie in Söller. Dort wird der eigentliche Verkehr durch einen Tunnel geleitet, sodass die Radfahrer die schöne Passstraße für sich allein haben.

Passstraßen sind immer gut beschildert, inkl. der durchschnittlichen Steigung und Länge.

Wo findet man gute Rennrad Strecken auf Mallorca?

Wir haben unsere Touren meistens auf Komoot geplant oder uns dort auch von bereits vorhandenen Touren inspirieren lassen. Auf Komoot sind auch viele Rennradhighlights und Tipps hinterlegt. Die Touren haben wir uns immer auf den Fahrradcomputer gezogen und sind so problemlos von A nach B gekommen.

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Aber auch andere Anbieter wie Strava, Outdooractive, Bikemap, … haben tolle Touren auf Lager.

Wer keinen Fahrradcomputer hat, kann natürlich auch frei Schnauze die Straßen erkunden. Alternativ bieten viele Radverleihe geführte Touren an.

Wann ist die beste Zeit, um auf Mallorca Rennrad zu fahren?

Die besten Jahreszeiten, um auf Mallorca Rennrad zu fahren, sind das Frühjahr und der Herbst. Im Winter ist es einen Tick zu kalt und im Sommer ist es viel zu warm und zu voll.

Wir waren jetzt schon dreimal auf Mallorca zum Rennradfahren Ende Februar. Da war kaum etwas los und die Temperaturen waren ideal zwischen 15 und 20°Grad. Viele Rennradfahrer und Fahrradteams absolvieren zwischen Februar und Mai ihre Trainingslager auf Mallorca, um richtig fit für die Saison zu werden.

Wenn du die Möglichkeit hast, außerhalb der Ferien zu fliegen, dann würde ich dir das unbedingt empfehlen.

Fazit

Alles in allem finde ich Rennrad fahren auf Mallorca großartig. Die Landschaft, der respektvolle Umgang auf der Straße und die abwechslungsreichen Strecken machen Mallorca zu einem Rennrad-Paradies – auch für Anfänger. Allerdings sollte ein Basiswissen an Fahrsicherheit vorhanden sein, um den lauernden Gefahren zu trotzen. Ein Kinderspiel ist das Rennrad fahren auf Mallorca nicht. Aber wenn ein paar Dinge beachtet werden und Rücksicht im Straßenverkehr genommen wird, flutschen die Kilometer.

Falls du jetzt so richtig Lust hast, auf Mallorca Rennrad zu fahren, möchte ich dir noch meine 3 Lieblingsorte vorstellen:

  • Randa – tolle Steigung, mega Aussicht und viele Gleichgesinnte Rennradler
  • Orient – Wunderschöne Passstraße, die zu einer historischen, kleinen Stadt führt
  • Petra – Kaffee in Petra ist ein Muss für jeden Rennradfahrer, der Marktplatz ist total fahrradfreundlich

Bis bald,

deine Lisa.

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Letzte Aktualisierung am 2.02.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Lisa Augustin - Bloggerin bei LisasBunteWelt beim Radfahren im Wald.

Über die Autorin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) bezeichnet sich selbst als Genussbikerin. Durch eine Abnahme und die Umstellung zu einer gesunden Ernährung ist sie auf das Radfahren gekommen. Auf ihrem Blog LisasBunteWelt schreibt sie über persönliche Erfahrungen und hilft anderen weiter. Trotz körperlichen Einschränkungen wie Lipödem und Arthose versucht sie immer, den Genuss beim Radfahren voranzustellen.

Durch den Hobbyblog ist die gelernte Softwareentwicklerin letztlich auch zu ihrer Berufung gekommen und beschäftigt sich jetzt mit der Suchmaschinenoptimierung in der Selbstständigkeit.

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