Fitness Mythen und Vorurteile | Part 1

Lokaler Fettabbau

Meine Problemstellen sind wie bei vielen: Bauch, Beine und Po. Dank dieser Selbstdiagnose bin ich vor ein paar Jahren auch immer gerne einmal die Woche in den Bauch-Beine-Po-Kurs gegangen. Denn dieser prophezeit genau an meinen Problemstellen die Pfunde purzeln zu lassen. Leider war dem dann nicht so.

Die Wahrheit ist, dass wir nicht gezielt an einer Stelle abnehmen können. Lokaler Fettabbau existiert nicht. Wir können zwar gezielt an einer Stelle Muskeln aufbauen, aber nicht gezielt an einer Stelle abnehmen. Jeder Körper hat favorisierte Stellen, an denen er schneller abnimmt -sprich als erstes die vorhandenen Fettressourcen nutzt – und eben auch hartnäckige Stellen, an denen das Fett nicht so schnell verschwindet. Bei mir sind es zum Beispiel die oben genannten Stellen, die sich als hartnäckiger erweisen. Während ich obenrum inzwischen schon eine 36 trage, bin ich untenrum gerade einmal bei einer 38. Ein gute Freundin von mir hingegen hat wirklich schlanke Beine, dafür setzt bei ihr alles am Bauch und an den Armen an. Jeder Mensch ist eben verschieden 🙂

Wenn man aber an den gewünschten Stellen abnehmen möchte hilft nur eines: Insgesamt sein Gewicht und somit auch seinen Körperfettanteil zu verringern durch Ernährung (80%) und Sport (20%). Beim Sport am besten sowohl Krafttraining (Muskeln helfen bei der Fettverbrennung im Ruhezustand), als auch auf Ausdauertraining setzen. Das ist dann auch etwas mehr Aufwand als einmal die Woche zu einem Kurs zu gehen. Aber es lohnt sich!

Bei der Ernährung solltest du dich am Besten gesund und ausgewogen ernähren. Hungern hilft dabei nicht, du solltest dich satt essen zu den Mahlzeiten. Dabei empfehle ich dir pro Mahlzeit angelehnt an die Slow Carb Ernährung 25% Protein, 25% Hülsenfrüchte und 50% Gemüse. Damit habe ich die Besten Erfahrungen für mich gemacht und hatte auch nie zwischen den Mahlzeiten Hunger. Durch meine tägliche Bewegung komme ich damit auch immer in mein leichtes Kaloriendefizit ohne großartig zu zählen und bin trotzdem gestärkt und gesättigt.

Falls dir diese Annäherung an die Slow Carb Ernährung nicht zusagt und du eine viel bessere Alternative gefunden hast, kommst du damit sicher auch weiter!

Wichtig ist, dass dein Körper nicht hungert, es ihm an nichts Mangelt und du dennoch in einem leichten Kaloriendefizit bist.

Krafttraining ist nichts für Frauen

Kraftsport ist nichts für Frauen – das ist doch Männersache. Und außerdem möchte ich nicht so wie Arni aussehen. Ich möchte schlank werden, aber nicht bullig-muskulös, so wie die Frauen in Bodybuildingzeitschriften.

Das war bis vor ein paar Monaten auch noch meine Ausrede. Im Fitnesscenter gab es immer einen Anfängerplan mit Ausführungen an leichten Geräten. Kombiniert mit dem Stepper, war ich fest davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist meine Ziele zu erreichen.

Inzwischen weiß ich es besser! Krafttraining ist super beim Abnehmen. Punkt.

Krafttraining schafft Rundungen und schöne Formen.

Schlank sein kann bedeuten, dass man ein Strich in der Landschaft ist, dass man in Klamotten super ausschaut, die nackte Haut aber schwabbelig ist oder dass man eben eine sportliche, leicht kurvige Figur hat und dennoch in kleine Größen passt.

Durchs joggen alleine bekommt man keinen knackigen Po. Durchs spazieren gehen allein, bekommt man keine straffe Haut. Das ist Fakt.

Krafttraining hilft dabei den Körper so zu definieren, wie man es gerne hätte. Natürlich funktioniert das nur wenn der Körperfettanteil, die Ernährung und die Motivation stimmen.

Mit Krafttraining lässt sich effektiver abnehmen.

Beim Krafttraining verbrennst du nicht nur während dem Training effektiv Kalorien, sondern auch nach dem Training. Bis zu 72 Stunden nach dem Training werden in geringen Mengen zusätzlich Kalorien durch den sogenannten Nachbrenneffekt verbrannt. Bei der richtigen Ernährung kann das wahre Wunder bewirken.

Je mehr Muskulatur vorhanden ist, desto größer ist auch der Kalorienverbrauch bei nicht-sportlichen Aktivitäten oder im Ruhezustand.

Und keine Angst, durch die weiblichen Veranlagungen werden Frauen ohne Hilfsmittel nie so muskulös sein wie Bodybuilder. Durch das richtige Training kann eine Frau aber die gewünschten Kurven erlangen und dem Körper noch etwas Gutes damit tun.

Ich nehme so langsam ab, weil ich so viele Muskeln aufbaue und Muskeln wiegen bekanntlich mehr als Fett.

Diese oder ähnliche Aussagen lese ich ständig. Anstatt man bei sich selbst nach Fehlern sucht, wird die Schuld einfach jemand anderem zugewiesen. In dem Fall ist der Sport daran Schuld, dass sich das Gewicht nicht verringert.

Zu 99% wird aber gar nicht so viel Sport absolviert, dass diese These realistisch sein könnte. In diesem Fall ignoriert man wissentlich oder unwissentlich andere Fehlerquellen. Wenn man aber realistisch ist und andere Fehler – zum Beispiel in der Ernährung – eliminiert, dann wird man solche unrealistischen Thesen auch nicht aufstellen müssen.

Das Muskelvolumen pro Kubikzentimeter liegt etwa bei 1,058 Gramm –  Fettvolumen bei 0,93 Gramm. Bei einer professionellen Messung kannst du dir das aber auch genau ausmessen lassen.

Du siehst also- der Unterschied ist nicht ganz so groß! Und bis man richtig viele Muskeln aufbaut, dauert es ewig.

Sprich 2-3 kg Muskelmasse nimmst du erst dann zu, wenn du ein halbes Jahr lang fast täglich Krafttraining machst und dich dazu noch sehr eiweißreich ernährst. 

Was aber tatsächlich zunehmen kann sind die Wassereinlagerungen in deinem Körper. Bei sportlichen Aktivitäten kann sich Wasser im Körper anlagern- besonders in den Tagen danach. Das ist ganz normal und lässt sich auch nicht verhindern.

Hier geht’s weiter: Fitness Mythen und Vorurteile | Part 2

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Quellen:

Ernährungsstrategien in Kraftsport & Bodybuilding: optimaler Muskelaufbau, …Buch von Christian von Loeffelholz

8 Gute Gründe warum Frauen Kraftsport machen sollten

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4 Gedanken zu „Fitness Mythen und Vorurteile | Part 1“

  1. Sehr cooler Post liebe Lisa!!! Du sprichst wirklich die Sachen an, in denen sich die meisten Personen irren.

    Vor allem, dass Krafttraining nichts für Frauen ist, finde ich megawitzig!

    Noch eine Sache, die ich ziemlich witzig finde ist, dass Leute denken, dass man eh kein Sport treiben muss, wenn man nicht abnehmen will. Ich bin nämlich eine ziemlich zierliche und schlanke Person. Gehe aber regelmäßig in den Fitnessclub. Ganz viele Leute lachen mich aber aus, wenn ich sage, dass ich in den Fitnessclub gehe, so quasi: „Was willst du da bitte? Noch dünner werden?“ Und das nervt extrem. Ich gehe hin, weil ich etwas Gutes für mich tun will, weil ich straff sein will (es muss ja nicht heißen, dass du gut gebaut bist, nur weil du dünn bist) und vor allem, weil ich sonst Rückenschmerzen habe, vom ganzen Herumsitzen im Büro.

    Ich freue mich schon auf den 2. Teil deines Beitrags 🙂 <3

    Sara von The Cosmopolitas

    Antworten
    • Liebe Sara,
      vielen dank für deine nette Rückmeldung! 🙂

      Das Thema, welches du ansprichst, steht bei mir auch schon auf der Liste für den nächsten Post. Da gibt’s noch sooo viele Vorurteile. Die einen meinen, sie können ohne Sport gut und nachhaltig abnehmen. Andere wiederum meinen, wenn man schon schlank ist, muss man keinen Sport mehr machen. Dass Sport aber tatsächlich gesund für Körper, Geist und Seele ist, bemerken nur diejenigen, die es selber GERNE machen.

      Viele Grüße aus dem Schwabenland,
      Lisa <3

      Antworten
  2. Das ist auch für mich ein interessanter Artikel. Ich bin zwar keine Frau, aber das Geschlecht ist bei diesem Thema ja erst einmal egal. Ich bin schon sehr gespannt wie es mit Part 2 weiter geht. Dort finde ich bestimmt auch für mich noch ein paar interessante Fakten.

    Lieben Gruß, Karim von Ernährungsflieger

    Antworten

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