Transparenzhinweis: Der Wahoo ELEMNT ACE wurde mir zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt davon unbeeindruckt – versprochen!
Ich bin schon seit Jahren ein Wahooligan. Und bis vor Kurzem bin ich noch den Wahoo Element Roam V1 gefahren, bis ich jetzt die Möglichkeit bekommen habe, den neuen Wahoo Elemnt ACE zu testen. Weil ich schon über 700 km mit ihm zurückgelegt habe, gibt’s von mir einen ausführlichen Erfahrungsbericht.
Erster Eindruck
Als ich den ACE das erste Mal in der Hand hatte, dachte ich nur: „Wow. Das ist kein Radcomputer mehr, das ist fast schon ein Tablet fürs Rad!“ Habe ihn direkt mal mit der Küchenwaage gewogen. Ca. 100 Gramm mehr als mein Roam V1.
Hier mal ein kleiner, optischer Vergleich:

Wahoo Elemnt ROAM

Wahoo Elemnt ACE
Das Einrichten war, wie immer bei neuen Geräten, erstmal ein kleines Projekt. App installieren, Konten verknüpfen, Werte eintragen, Sensoren koppeln – du kennst das Spiel. Aber das Schöne: Wenn man sich einmal die Zeit nimmt, läuft danach alles wie am Schnürchen. Kein Rumgezicke, keine Verbindungsdramen. Typisch Wahoo eben.
Die Bedienung ist intuitiv und logisch aufgebaut. Wenn man schon mal mit einem Wahoo gefahren ist, findet man sich sofort zurecht. Ob Touch oder Buttons – du kommst nie ins Grübeln, wie du was einstellen musst. Gerade im Praxistest auf den ersten Touren war das Gold wert. Sowohl mein Mann (Bolt Nutzer) als auch ich (Roam Nutzer) hatten unabhängig voneinander dasselbe „Nachhausekommen-Gefühl“.
Und dieses TFT-Display! Riesiger Touchscreen, gestochen scharf, perfekt ablesbar – selbst bei direkter Sonne. Bedienbar ist alles über Tasten und zusätzlich über den Touchscreen. Auch die Kartendarstellung mit satten Farben ist eine neue Liga, wenn man die älteren Wahoo-Modelle gewohnt ist. Was ich direkt vermisst habe, waren die LEDs von meinem Roam. Aber nach ein paar Touren mit dem ACE waren sie fast vergessen. Durch das große Display kann man immer und überall Herzfrequenz und Leistungsdaten einblenden. Am liebsten fahre ich mit Trainingsdaten, Karte und Höhenprofil (alles gleichzeitig natürlich).



Sensoren und Verbindungen
Mit dem Roam V1 hatte ich schon mal Puls-Gurt-Drama am Start. Nicht oft, aber hin und wieder hat’s gedauert, bis ich Puls hatte. Beim ACE habe ich irgendwie das Gefühl, dass es smoother geht. Alle Sensoren verbinden sich sofort – Pulsgurt, Wattpedale, Shimano Di2 und sogar mein Garmin Radar. Und das Beste: Ich sehe sofort den Akkustand jedes einzelnen Sensors auf der Übersicht. Da muss man sich nicht immer extra durchs Menü klicken.
Die Datenfelder sind übersichtlich und flexibel anpassbar – Geschwindigkeit, Leistung, Echtzeit-Winddaten, Luftwiderstands-Info. Aber das ist nix Neues für mich – ist ja Wahoo-Standard. Nur passt aufs größere Display eben auch mehr drauf.

Touchscreen im Regen
Natürlich hab ich den ACE auch schon beim Radfahren im Regen getestet. Das Ergebnis: Weder ich, noch der ACE sind aus Zucker. Der ACE zuckt nicht mal mit der Wimper. Regentropfen lösen keinen Touch aus. Nur wenn ich selbst den Bildschirm abwische, muss ich aufpassen – aber dafür gibt’s die praktische Bildschirmsperre. Das ist richtig gut gelöst. Dazu kommen die manuellen Tasten als Backup – super praktisch, wenn man einfach nur fahren und nicht rumfummeln will.

Windsensor: Braucht man das?
Als ich das erste Mal den Windsensor gesehen habe, dachte ich: „Ja, cool, aber brauch ich das?“ Antwort: Jein. Ich werte die Daten nicht groß aus, aber es macht einfach Spaß zu sehen, wie der Gegenwind im Windschatten verschwindet oder wie sehr Rückenwind auf einmal hilft. Kein Must-have, aber ein verdammt nettes Spielzeug. Und Wahoo hat ja schon Updates angekündigt – wer weiß, vielleicht wird das Feature irgendwann vom Gimmick zur echten Geheimwaffe.
Besonders spannend für Aero-Fans: Die Kombination aus Windsensor und Leistungsmessung lässt dich genau sehen, wie effizient du gerade unterwegs bist.
Akku – brutal gut ??
Ich bin von Sölden aufs Timmelsjoch gefahren und ein wenig oben am Gipfel rumgeeiert mit ein paar Pausen. Über 7 Stunden mit Pausen, 2770hm, Garmin Radar verbunden, Leistungsmesser verbunden, Navigation an. Und am Ende? 20 % Akkuverbrauch. Kein Scherz.

Beim Roam V1 war die Akkuleistung schon ordentlich, aber der ACE? Der spielt eine eigene Liga. Akkulaufzeit und Laufzeit bei Navigation sind einfach top. Und dank USB-C kann ich das Teil sogar unterwegs easy mit dem Handyladekabel nachladen. Bikepacking approved!
Navigation, Abbiegehinweise & Strava-Segmente
Komoot-Sync? Liebe ich. Einfach Tour in Komoot speichern und zack, sie ist direkt auf dem ACE. Kein Kabel, kein Kopieren. Die Kartendarstellung ist gestochen scharf, und Abbiegehinweise kommen präzise und rechtzeitig. Auch Sprachansagen sind möglich – praktisch, wenn man mal nicht ständig auf den Bildschirm schauen will.
Strava-Segmente? Kenne ich, sind aber besser als auf dem Roam! Du siehst direkt auf dem Höhenprofil, wo die KOMs und QOMs sind, und es pusht dich richtig. Und das Höhenprofil mit den KI-berechneten Anstiegen? Zu 95 % korrekt. Verlierst du mal einen Anstieg nach einer Pause, holst du ihn dir einfach wieder zurück oder blendest das Höhenprofil ein.
Die Routennavigation ist intuitiv, die Karte reagiert schnell und die Geschwindigkeit der Neuberechnung ist super. Man kann auch mal schnell manuell ein Ziel setzen, ohne extra die App aufmachen zu müssen.
Halterung & Gewicht
Anfangs wollte ich meine alte leichte Halterung mit Kameramount nutzen. Ich hatte aber etwas Angst, weil der ACE schon etwas schwerer ist. Jetzt nutze ich die Originalhalterung. Schwer, aber bombenfest. Und lieber schwer und stabil als leicht und wackelig.
Klar, das Gewicht vom ACE bleibt Thema. Beim Ötztaler bin ich mir noch nicht sicher, ob ich ihn mitnehme oder doch den Roam V1. 100 Gramm können bei 5500 Höhenmetern schon entscheidend sein. Wenn Wahoo mal eine Light-Version bringt – ich bin sofort dabei.
Software, Synchronisierung & Updates
Hier gibt’s nix zu meckern. Keine Abstürze, keine Bugs, keine Aussetzer. Updates laufen sauber durch. Da hatte ich in der Vergangenheit mit dem Roam V1 mehr Update-Stress.
Die Synchronisierung mit Wahoo, Strava und Komoot funktioniert automatisch. Lediglich das Hochladen von Aktivitäten aufs Handy dauert manchmal etwas länger als gewohnt – aber für mich kein Dealbreaker.
Die Klingel – mein Gamechanger
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber: Die Klingel ist mein Lieblingsfeature. Doppelklick überhalb der Tasten, und es macht klingeling. Lautstärke anpassbar, echter Klingel-Sound – genial! Und ich frage mich die ganze Zeit: Warum wurde dieses Feature nicht schon vor Jahren erfunden? Ernsthaft! Das ist so simpel, aber auch so hilfreich. Der Roam V3 kann das übrigens auch.
Pizza-Transport mit dem Ace
Kurze Story: Ich war in Wien im Urlaub, hab mir eine Pizza geholt und musste die mit dem Rennrad transportieren. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keinen ACE, sonst wäre der das ideale Helferlein gewesen. Ja, das Teil ist groß. Aber ehrlich gesagt – irgendwie auch praktisch. Seitdem mach ich ständig Witze drüber. Wenn jemand mal wieder über die Größe staunt, sag ich nur, dass man den für den Pizza-Transport benötigt. Und trotzdem: Man gewöhnt sich schneller daran, als man denkt. Als ich zwischendurch mal wieder mit dem Roam gefahren bin, dachte ich, ich hab ein Kinderspielzeug am Lenker.
Wünsche & Ausblick
Ein paar Kleinigkeiten fehlen mir noch: Musiksteuerung zum Beispiel. Beim Roam V2 und V3 gibt’s das schon, beim ACE bislang nicht. Auch die Möglichkeit, direkt Trainingspläne auf dem Gerät zu erstellen, wäre der Hammer. Aber ich bin mir sicher: Das kommt alles mit Software-Updates. Die Hardware ist da, jetzt muss der Hersteller nur noch liefern. Und das tut Wahoo eigentlich immer.
Preislich liegt der ACE zwar etwas höher als die anderen Fahrradcomputer von Wahoo, aber manchmal erwischt man ihn auch im Sale.
- Marke: Wahoo Fitness
- Effizient, stabil und sicher
- Gute Kompatibilität
Fazit: Für wen ist der ACE?
Wer ist eigentlich die Zielgruppe des ACE? Ich hatte ja jetzt genügend Zeit auf dem Rad, um mir Gedanken zu machen, und bin zu folgender Entscheidungshilfe gekommen:
- Lange Touren, Bikepacking, großes Display? ACE!
- Hausrunden, Rennen, Gewicht zählt? Roam V3!
Ich selbst? 50/50. Aber die Kombi aus Akku, Display, Klingel, GPS-Genauigkeit, intuitiver Bedienung und Sensor-Übersicht macht den ACE zu nem super Beifahrer. Der erste Impuls nach dem Auspacken war: Das Ding kommt nicht mit auf den Ötztaler. Mittlerweile bin ich mir unschlüssig, weil die einzelnen Seitenansichten schon extrem gut sind und ich mich an den Komfort gewöhnt hab.

Letzte Aktualisierung am 2024-02-02 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Über die Autorin
Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) bezeichnet sich selbst als Genussbikerin. Durch eine Abnahme und die Umstellung zu einer gesunden Ernährung ist sie auf das Radfahren gekommen. Auf ihrem Blog LisasBunteWelt schreibt sie über persönliche Erfahrungen und hilft anderen weiter. Trotz körperlichen Einschränkungen wie Lipödem und Arthose versucht sie immer, den Genuss beim Radfahren voranzustellen.
Durch den Hobbyblog ist die gelernte Softwareentwicklerin letztlich auch zu ihrer Berufung gekommen und beschäftigt sich jetzt mit der Suchmaschinenoptimierung in der Selbstständigkeit.