Radfahren während der Corona-Krise – was ist erlaubt, was ist verboten?

Autorin: Lisa Augustin

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Darf ich während der Coronakrise Rad fahren? Diese Frage stellen sich tausende Radfahrer im Frühjahr 2020. Als Bloggerin möchte ich meine Reichweite sinnvoll nutzen und informieren. Wir sind aktuell in einer Ausnahmesituation und müssen zusammenhalten. Denn je schneller die Krise überwunden ist, desto schneller können wir auch wieder Fahrradurlaube zelebrieren, Touren mit Freunden machen und auf Wettkämpfen ans Limit bringen.

Da mich täglich Nachrichten erreichen, wie ich zu dem Thema stehe und ob ich Radfahren gehe, möchte ich auf diese Fragestellung genauer in diesem Beitrag eingehen. Dabei halte ich mich an Gesetze und Regeln sowie an meinen persönlichen Menschenverstand. Ich möchte mit diesem Beitrag keinen bevormunden, denn letztlich ist jeder Alt genug, um eigene Entscheidungen zu treffen.

Fakt ist aber, dass jeder Mensch gleich wichtig ist. Alles, was wir jetzt tun oder nicht tun, entscheidet über die Zukunft. Jetzt mehr denn je.

Wir Radfahrer sind nicht egoistisch und rücksichtslos! Lasst uns den anderen Menschen zeigen, wie vernünftig wir sind.


Corona im Radsport – ist die Saison schon vorbei?

Vor ein paar Tagen hat der Coronavirus zum ersten Mal im Radsport zugeschlagen. Als Vorsichtsmaßnahme wurden sämtliche Wettkämpfe in den nächsten Wochen abgesagt. Viele haben den ganzen Winter über hart trainiert, um jetzt im Frühjahr top vorbereitet in die Saison starten zu können. So auch ich. Bei Wind und Wetter war ich im Winter draußen auf dem Fahrrad, abends habe ich auf der Rolle gelitten und Ende Februar war ich sogar noch im Trainingslager auf Mallorca. Meine Form ist jetzt besser denn je. Ich bin fit und bereit, um meine Leistungen mit anderen zu messen. Doch dazu werde ich JETZT keine Möglichkeit haben. Das akzeptiere ich auch.

Der erste Gedanke war selbstverständlich negativ, als ich von den Wettkampf-Absagen gehört habe. Das ist menschlich. Das ist vollkommen normal. Was wir aber jetzt nicht machen dürfen, ist uns mit diesen negativen Gedanken aufzuhalten. Das Leben geht weiter und es werden irgendwann wieder Wettkämpfe stattfinden. Ich habe auch das Gefühl, dass die Wettkampffahrer inzwischen alle kapiert haben, wie ernst die Lage ist und Verständnis zeigen.

Darf man draußen noch Radfahren?

Diese zentrale Frage beschäftigt mich schon seit Tagen. Darf man während der Corona-Krise draußen Fahrrad fahren und was passiert, wenn es zu einer Ausgangssperre kommt? Als ich gehört habe, dass zwei Wochen nach meinem Trainingslager auf Mallorca die ersten Radfahrer von der Polizei wieder zurück ins Hotel geschickt wurden, blieb mir echt die Spucke weg. Und jetzt sind wir in Deutschland vor einer ähnlichen Situation.

Fakt ist: Aktuell darf man fast überall draußen noch Radfahren. Falls sich die Lage ändert, werde ich diesen Beitrag selbstverständlich aktualisieren. Im nächsten Abschnitt habe ich aufgelistet, in welchen Regionen man dank Corona nicht mehr draußen radfahren darf.

Selbstverständlich dürfen diejenigen, die unter Quarantäne stehen, auch nicht mehr draußen Radfahren.

Doch ich appelliere an alle, vernünftig zu sein beim Radfahren und folgende Dinge zu beachten:

  • Keine Gruppenausfahrten. Fahre alleine oder mit Personen, mit denen du zusammen wohnst.
  • Keine Kaffeepausen in der Öffentlichkeit.
  • Kein Risiko eingehen und vorsichtig fahren. Vermeide technisch anspruchsvollere Fahrten.
  • Fahre draußen locker und verlege härtere Einheiten nach drinnen. Konzentriere dich voll und ganz aufs Fahren und nicht auf deine Auslastung oder Strava Errungenschaften.
  • Trage einen Helm!
  • Halte dich an Regeln und Vorschriften.

Ja, dein persönliches Training muss jetzt eventuell unter der Corona-Krise leiden. Aber du kannst das beste daraus machen und auch Alternativen ausprobieren. Die beste Investition für einen Radfahrer in der Corona Krise wird vermutlich eine Rolle sein. So kannst du auch zu Hause Radfahren und dich fit halten. Über meine Ausrüstung beim Rollentraining habe ich schon in einem separaten Beitrag berichtet.

Ich persönlich fahre aktuell auch noch draußen Fahrrad. Allerdings keine allzu langen Fahrten und vor allem keine intensiven Ausfahrten. Ich genieße wirklich jede Sekunde draußen und weiß die Freiheit auf dem Rad zu schätzen. Das machen auch viele andere zurzeit. Was mir leider bei den letzten Ausfahrten immer wieder aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sehr viele Menschen ohne Helm unterwegs sind.

Ich appelliere an eure Vernunft: Fahrt vorsichtig und tragt einen Helm! In Zeiten wie diesen sind Krankenhäuser schon genug ausgelastet. Ein Helm kann so viel Unheil verhindern und aktuell muss man sein Glück wirklich nicht herausfordern. Zum Thema Helm tragen beim Radfahren habe ich einen sehr sarkastischen Beitrag verfasst, der schon den ein oder anderen umgestimmt hat. Wenn du also Menschen kennst, die aktuell immer noch ohne Fahrradhelm unterwegs sind, dann leite ihnen doch gerne diesen Blogbeitrag weiter:

10 Gründe warum du (k)einen Fahrradhelm tragen solltest.

Wo ist das Radfahren aktuell verboten?

In manchen Ländern ist das Radfahren draußen als Freizeitsport aktuell schon verboten. Ausnahmen gibt es oft nur für Lizenzfahrer. In manchen Ländern wie Frankreich dürfen Radprofis ihren Beruf dagegen nicht mehr ausüben. In folgenden Ländern ist den Radfahrern im Freien im Kontext der Ausgangssperre nicht mehr erlaubt:

  • Italien
  • Spanien
  • Österreich (Tirol)

Neuigkeiten vom 07.04.2020: Ab heute dürfen die Tiroler und Tirolerinnen wieder draußen Sport machen. Folgende Orten sind dabei ausgeschlossen und müssen sich weiterhin an die strengen Quarantäne – Richtlinien halten: Paznauntal, St. Anton und Sölden. In diesen drei Orten ist das sportliche Radfahren im Freien bisher nicht erlaubt. In allen anderen Tiroler Orten darf man aber wieder draußen Fahrrad fahren.

In Deutschland gelten aktuell Kontaktsperren sowie Ausgangsbeschränkungen. Die Regelungen sind je nach Bundesland anders formuliert.

Egal, ob Ausgangsbeschränkung oder Kontaktbeschränkung – Radfahren ist in allen deutschen Bundesländern noch erlaubt. Sport und Spaziergänge im Freien wurden nicht verboten. In manchen Bundesländern wie Bayern darf man den Outdoor Sport aber nur noch alleine oder mit den Personen aus dem eigenen Haushalt ausführen, während man in Hessen zum Beispiel noch mit einem Teamkollegen trainieren darf. Wenn du alleine draußen Radfahren gehst, kannst du auf jeden Fall nichts falsch machen.

Radfahren im Alltag während der Corona-Krise

Wer mit dem Auto zur Arbeit fahren darf, darf auch mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Nicht jeder hat die Möglichkeit, mit dem eigenen Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. Als Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Fahrrad jetzt deutlich sinnvoller und sicherer. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann fahrt gerne mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen. Selbstverständlich nicht in großen Gruppen.

Fahrrad fahren senkt das Infektionsrisiko

So schreibt es der Spiegel. Wer anstatt öffentlichen Verkehrsmitteln das Fahrrad nutzt, kommt weniger mit anderen Menschen in Kontakt und kann so einen wertvollen Teil zur Gesellschaft beitragen. Außerdem stärkt Rad fahren, sowie auch andere Ausdauersportarten, die Lungenmuskulatur.

Fahrradreparaturen während der Corona-Krise

Wenn das Fahrrad benutzt wird, kann es auch kaputtgehen. Inzwischen haben viele Fahrradläden schon geschlossen. Die Fahrradwerkstätten sind aber dennoch meist noch besetzt. Telefonisch oder per E-Mail kannst du diese im Notfall erreichen. Alternativ kannst du deine neugewonnene Freizeit auch nutzen, um selbstständig Reparaturen am Fahrrad vorzunehmen. Auf YouTube findest du dafür tolle Anleitungen. Du kannst auch über kleinere Fahrradläden deine benötigten Materialien bestellen und diese somit finanziell unterstützen.

Wie die Corona-Krise die Fahrradbranche beeinflusst, kannst du hier nachlesen.

Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag Klarheit verschaffen und Mut machen konnte. Es kommen wieder bessere Tage, da bin ich mir sicher. Sei vorsichtig und kette rechts.

Bis bald,

deine Lisa. <3

Lisa Augustin - Bloggerin bei LisasBunteWelt beim Radfahren im Wald.

Über die Autorin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) bezeichnet sich selbst als Genussbikerin. Durch eine Abnahme und die Umstellung zu einer gesunden Ernährung ist sie auf das Radfahren gekommen. Auf ihrem Blog LisasBunteWelt schreibt sie über persönliche Erfahrungen und hilft anderen weiter. Trotz körperlichen Einschränkungen wie Lipödem und Arthose versucht sie immer, den Genuss beim Radfahren voranzustellen.

Durch den Hobbyblog ist die gelernte Softwareentwicklerin letztlich auch zu ihrer Berufung gekommen und beschäftigt sich jetzt mit der Suchmaschinenoptimierung in der Selbstständigkeit.

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