Radfahren während der Periode | Erfahrungen und Tipps

Autorin: Lisa Augustin

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Dieser Beitrag wurde von einer Frau für Frauen geschrieben. Männer dürfen jedoch auch gerne mitlesen. 😉

Als ich mit dem Radfahren angefangen habe, hatte ich für mich beschlossen, während der Periode nicht zu fahren. Das war angenehmer für mich und irgendwie hatte ich auch die Ausrede ein wenig genossen, keinen Sport machen zu müssen.

Inzwischen ist das anders. Inzwischen fahre ich bei Wind und Wetter – ganz unabhängig von meinem Zyklus. Immer dann, wenn ich Lust auf Radfahren habe.

Ja – ich bin eine Frau.

Ja – ich verliere alle 4 Wochen Blut.

Das ist etwas ganz Natürliches und dennoch in der heutigen Gesellschaft leider oft ein Tabuthema.

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, welches mir sehr am Herzen liegt: das Radfahren während der Periode. Ich habe anfangs selbst viel im Internet recherchiert, um mich mit diesem Thema vertraut zu machen. Aber im Netz spricht kaum jemand darüber. Letztlich habe ich meine eigenen Erfahrungen gesammelt und möchte in diesem Beitrag darüber berichten.

Weibliche Radfahrerin

Noch kurz etwas über mich. Ich bin 27 Jahre jung und habe bis Mai 2021 über 3 Jahre lang die Kupferspirale getragen. Davor habe ich die Pille genommen. Inzwischen bin ich “frei-von-allem”.

Während der Zeit mit der Kupferspirale hatte ich nicht nur viel stärkere Bauchkrämpfe, sondern verlor auch viel mehr Blut während der Periode. Selbstverständlich hat jede Frau eine andere Ausgangssituation, aber ich wollte dir diese Informationen in Bezug auf meine Erfahrungen nicht vorenthalten.

Letztlich gibt es 4 verschiedene Optionen für das Radfahren während der Periode:

Binde, Tampon, Menstruationstasse oder Periodenunterwäsche.

Ich habe alle Optionen ausprobiert und möchte zu jeder Option ein paar Worte schreiben.

Radfahren mit einer Binde

Offen gesagt, bin ich schon immer der Binden-Typ gewesen. Tampons waren mir anfangs immer ein wenig unangenehm, also habe ich Binden getragen. So habe ich das auch vor ein paar Jahren bei einem mehrtägigen Radausflug gemacht. Schon am zweiten Tag konnte ich nicht mehr richtig aufs Fahrrad sitzen, weil ich unten herum total wund war. Außerdem bin ich seitlich ausgelaufen. Inzwischen weiß ich, dass man unter einer Fahrradhose am besten nichts trägt, um Reibungen zu vermeiden. Daher würde ich dir auch empfehlen, nicht mit einer Binde Rad zu fahren.

Tampons beim Radfahren

Wie schon erwähnt, war ich nie ein großer Fan von Tampons. Aber letztlich trug ich sie dann trotzdem während dem Radfahren. Tampons funktionieren beim Radfahren hervorragend, sofern man sich nicht ungünstig auf das Schnürchen setzt. Denn auch das kann zu Irritationen im Intimbereich führen. Beim Radfahren mit der Spirale hatte ich immer wieder das Problem, dass ich trotz Spirale ausgelaufen bin. Besonders während der ersten 1-2 Tage während der Periode. Darum habe ich nach einer Alternative gesucht.

Radfahren mit der Menstruationstasse

Als mir eine Freundin von ihrer Menstruationstasse Erfahrung erzählte, musste ich erst einmal die Suchmaschine um Rat fragen. Ein Auffangbehältnis für die Periode – wieder verwendbar, ohne Zusätze und ganz ohne Müll. Ich war mir zunächst unsicher, ob das, was für mich ist, denn die Menstruationstasse ist doch etwas “größer” als ein Tampon. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass man die beim Radfahren nicht spürt.

Mentrustionstasse in der Hand einer Radfahrerin

Trotzdem habe ich sie ausprobiert und war positiv überrascht. 3 Stunden auf dem Rad mit der Menstruationstasse, genauer gesagt der Periodentasse, sind kein Problem. Ich habe absolut nichts gespürt und konnte mich frei bewegen. Egal, ob auf dem Asphalt oder auf dem Trail – sie sitzt bombenfest und ist damit eine echte Alternative zum Tampon.

Radfahrerin hält eine Packung einer Menstruationstasse in die Hand

Ich verwende übrigens die Menstruationstasse SafeCup von Vagisan und bin sehr zufrieden mit ihr. Diese habe ich gewählt, weil sie medizinisch geprüft wurde und die Marke Vagisan einen starken, medizinischen Hintergrund hat. Ich habe 2 verschiedene Größen zu Hause, sodass ich je nach Periodenstärke flexibel wählen kann. Zudem wird eine praktische Box für unterwegs mitgeliefert, die ich beim Radfahren auch gut in meiner Bauchtasche oder im Rucksack verstauen kann.

Der Stil von der SafeCup kann übrigens ohne Probleme mit einer Schere gekürzt werden. Das habe ich auch gemacht und es bringt keine Einschränkungen mit sich.

Radfahren mit Periodenunterwäsche

Ich habe schon seit langer Zeit Periodenunterwäsche. Die habe ich allerdings nicht speziell fürs Radfahren gekauft, sondern eher als zusätzlicher Schutz vor dem Auslaufen. Ich wäre nie darauf gekommen, mit Periodenunterwäsche Rad zu fahren, wenn ich nicht des Öfteren danach gefragt worden wäre. Also habe ich dieses (schmerzhafte) Experiment gemacht, um mitreden zu können.

Jetzt mal Klartext: Beim Radfahren darf nichts reiben und auch nichts feucht bleiben. Genau das ist mir aber passiert mit der Periodenunterwäsche. Für mich definitiv nicht das Mittel der Wahl.

Wie machst du das beim Radfahren während der Periode? Hast du noch spezielle Tipps und Tricks? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen.

Bei meiner Blogger-Kollegin Sabrina im Blogbeitrag “Frauengesundheit und Frauenhygiene auf Reisen” kannst du übrigens nachlesen, wie Frauenhygiene unterwegs und auf Reisen besser funktioniert.

Bis bald

Deine Lisa. <3

Letzte Aktualisierung am 2.02.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Lisa Augustin - Bloggerin bei LisasBunteWelt beim Radfahren im Wald.

Über die Autorin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) bezeichnet sich selbst als Genussbikerin. Durch eine Abnahme und die Umstellung zu einer gesunden Ernährung ist sie auf das Radfahren gekommen. Auf ihrem Blog LisasBunteWelt schreibt sie über persönliche Erfahrungen und hilft anderen weiter. Trotz körperlichen Einschränkungen wie Lipödem und Arthose versucht sie immer, den Genuss beim Radfahren voranzustellen.

Durch den Hobbyblog ist die gelernte Softwareentwicklerin letztlich auch zu ihrer Berufung gekommen und beschäftigt sich jetzt mit der Suchmaschinenoptimierung in der Selbstständigkeit.

5 Gedanken zu „Radfahren während der Periode | Erfahrungen und Tipps“

    • Hallo Rina,

      danke für deinen Kommentar! Männer, die sich dafür interessieren, werden auch nicht weghören. Das ist mir bewusst.
      Aber ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass ich den Beitrag nicht zur “Aufklärung für Männer” geschrieben habe, sondern schlichtweg für weibliche Radfahrerinnen, welche sich über dieses Thema informieren wollen. Darauf liegt mein Fokus und das wollte ich damit rüber bringen.
      Männer dürfen selbstverständlich gerne mitlesen. 🙂

      Viele Grüße,
      Lisa

      Antworten
  1. Danke dir für die wertvollen Infos! Mein Fahrradurlaub findet in der Zeit der Periode statt und bin sehr froh, dass du alle Varianten ausprobiert hast und sie mit uns teilst ????

    Antworten
  2. Für mich ist wegen Vaginismus die Tasse und Tampons gerade nicht eine Option (bis ich das heile, geht aber nicht schnell, ist sonst nicht so großes Problem), mein Lichen Sclerosus (auch, wenn das nur in Schüben kommt) mag die die üblichen Binden nicht. Es bleibt im Alltag sowieso nur Menstruationsunterhosen oder Stoffbinden. Wie mache ich es, wenn ich menstruiere und Fahrrad fahren will? Beim Radhosen soll frau keine Unterhosen tragen. Bei leichter Menstruation kann ich vielleicht einfach in die Radunterhose menstruieren (übrigens, Menstruationsunterhosen sollten beim 60 Grad gewaschen werden, dass die Bakterien sich nicht vermehren, viele sind nur beim 30 Grad waschbar und somit für den Zweck nicht unbedingt geeignet, bei menstruierenden Leuten mit Neigung zu Blasenentzündungen oder ähnliches. Radhosen leider meistens auch 30 Grad), an den Tagen wo es richtig läuft brauche ich schon die Menstruationsunterhosen. Ich träume davon, dass ein Hersteller Radhosen und Menstruationsunterhosen/Stoffbinden in einem Produkt vereint…

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