Radfahren im Regen: Bekleidung, Sicherheit und Motivation

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Autorin: Lisa Augustin

Du möchtest dich vom Schönwetterfahrer zum Allwetterfahrer entwickeln und auch im Regen eine Radfahrt genießen? In diesem Beitrag möchte ich dir Tipps geben, wie du bei Nässe trotzdem Spaß auf dem Fahrrad hast. Außerdem verrate ich dir, wie ich mich bei solch einer Regenfahrt auf dem Mountainbike kleide.

Tipp 1: Lass dir die Laune vom Wetter nicht vermiesen

Radfahren im Regen mit der richtigen Ausrüstung bleibst du trocken und warm

Das ist der wichtigste Tipp überhaupt, denn ohne gute Laune wird keine Radfahrt zu einer guten Radfahrt. Wenn du dir während der Fahrt ständig Sorgen darüber machst, welche Kleidungsstücke durchnässt sind und wie der Wetterverlauf während der Fahrt werden soll, wirst du diese auch nicht richtig genießen können. Beim Radfahren im Regen ist eine gute Vorbereitung wichtig, sodass du dich während der Fahrt auch auf dein Rad, die Strecke und andere Verkehrsteilnehmer konzentrieren kannst. Und hast du erst einmal deinen inneren Schweinehund besieht, wirst du auch merken, dass eine Fahrt im Regen auch wunderschön sein kann.

Kleiner Tipp: Verabrede dich mit anderen zu einer Regenfahrt, dann fällt es dir leichter, deinen Schweinehund zu besiegen und auch wirklich draußen im Regen zu fahren.

Tipp 2: Die richtige Kleidung zum Radfahren im Regen

Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung. Das gilt auch bei Regenwetter. Mit der richtigen Ausrüstung ist das Radfahren im Regen nur halb so wild. Wichtig ist, dass du dich bei einer Regenradfahrt nicht zu warm anziehst. Regenkleidung wirkt sehr isolierend und lässt Luft oft schlecht durch. Du solltest die Regenkleidung wirklich als extra Schicht betrachten und dann auch dementsprechend eine Schicht weglassen.

Dies gilt selbstverständlich nicht für Wettkämpfe. Ich bin 2018 den Gonso Classic in Albstadt mit einer luftundurchlässigen Regenjacke gefahren und würde es nicht wieder tun. Spätestens am ersten Berg war es mir viel zu heiß. Die folgenden Tipps gelten also nur für normale Radfahrten, Training und das Aufwärmen vor dem Wettkampf. Beim Wettkampf selbst fahre ich auch im strömenden Regen ohne Regenkleidung. 😉

Regenjacke für Radfahrer

Eine Fahrradregenjacke ist wichtig beim Fahrradfahren im Regen. Sie hält dich trocken und warm.

Eine gute Regenjacke ist für Radfahrer wirklich wichtig. Bei starkem Regen ziehe ich immer meine Allwetterjacke von Gonso an, welche nicht nur den Regen fern hält, sondern auch Luft ins Innere lässt. Durch Lüftungsschlitze am Rücken ist die Jacke atmungsaktiv. Solch eine Jacke würde ich dir auch empfehlen, da dies deutlich angenehmer ist als eine Jacke ohne Lüftungsmöglichkeiten.

Bei Intervallen oder Nieselregen habe ich eine etwas „leichtere“ Regenjacke von Ziener. Die NEA lässt sich bequem in einem Beutel verstauen und mit einem Karabinerhaken an der Hose oder am Rucksack befestigen. Da sie ziemlich klein im Packmaß ist, habe ich diese auch oft unterwegs für den Notfall mit dabei.

Das kleine, orange Beutelchen auf folgendem Bild ist die Regenjacke:

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Regenhose für Radfahrer

Eine Regenhose für Radfahrer ist praktisch und schützt dich vor Nässe beim Radfahren im Regen.

In den ersten Jahren bin ich noch mit einer günstigen Discounter-Regenhose gefahren. Die hat wunderbar funktioniert und war eben günstig. Nachdem sie mehrere Jahre gehalten hat, ist sie beim Abbürsten leider gerissen. Ich gehe mal stark von einer altersbedingten Materialermüdung aus.

Da ich wirklich viel mit dem Rad fahre, habe ich jetzt etwas mehr Geld in die Hand genommen und eine funktionelle Fahrradregenhose vom Radhosenexperte Gonso gekauft. Die Radregenhose hat unten an den Beinen noch Klettverschluss, ist etwas Atmungsaktiver als Standard-Regenhosen und hat eine verstärkte Sitzfläche eingenäht. Da ich leider in der Damenabteilung kaum Auswahl fand, habe ich eine Regenhose in der Männerabteilung gekauft. Die passt perfekt und erfüllt ihren Zweck! Außerdem finde ich die auffällige Farbe ziemlich hilfreich bei Schlecht-Wetterfahrten.

Bei leichtem Regen, Schnee oder nassen Straßenverhältnissen habe ich eine kurze Regenhose*. Meiner Meinung nach ist eine kurze Regenhose ein echtes Must-Have für Radfahrer. So bleibt der Hintern trocken, es wird aber nicht zu warm beim Fahren.

Wasserdichte Überschuhe

Wasserdichte Überschuhe sorgen dafür dass deine Füße beim Radfahren im Regen trocken bleiben.

Eine längere Zeit mit nassen Schuhen auf dem Fahrrad zu sitzen macht wenig Spaß und im schlimmsten Fall auch krank. Darum empfehle ich Allwetter-Überschuhe. Diese sind nicht nur recht günstig, sondern auch praktisch, leicht und klein im Packmaß. Das heißt, du kannst sie wirklich immer im Rucksack mit transportieren und so auf Nummer sicher gehen.

Ich trage fast immer bei schlechtem Wetter Überschuhe um Nässe, Schmutz und Wind abzuwenden. Meine Überschuhe von Gonso lassen sich hinten mit einem Klettverschluss schließen und sind daher auch für etwas „dickere“ Mountainbike Schuhe geeignet. Meine Winterschuhe* sind zwar wasserdicht, aber eben auch nicht zu 100%. Darum gehe ich lieber auf Nummer sicher.

Wasserdichte Handschuhe für Radfahrer

Neopren Handschuhe sind super praktisch beim Radfahren im Regen.

Nasse Finger empfinde ich als nicht so schlimm wie nasse Füße beim Radfahren. Dennoch ist es natürlich schön, wenn die Hände warm und trocken blieben. Meist trage ich beim Radfahren im Regen einfach lange Handschuhe wie zum Beispiel meine Neopren Handschuhe*. Sollte es mal etwas stärker regnen, ziehe ich auch mal Garten-Gummihandschuhe oder Arbeitshandschuhe drüber. Die halten garantiert dicht!

Damit der Kopf auch trocken bleibt!

Fahrradhelm und Brille schützen den Kopf bei Radfahrten im Regen.

Ein Fahrradhelm* hilft nicht nur den Kopf vor Nässe zu schützen, sondern er schützt auch den Kopf bei Unfällen. Wenn du einen Helm mit Blende hast, kann dieser auch dein Gesicht noch zusätzlich etwas trocken halten. Meine Blende ist mir leider beim letzten Sturz abgebrochen und daher weiß ich auch, wie wertvoll diese ist. Wenn der Regen ziemlich stark ist, ziehe ich auch gerne meinen Skihelm an, da dieser rundum geschlossen ist. Alternativ gibt es auch Regenschutz für Helme*, die den Kopf besser vor Nässe schützen.

Zum Beitrag: 10 Gründe, warum du (k)einen Fahrradhelm tragen solltest

Fahrradbrille und Fahrradhelm von Alpina - auch ideal für eine Radtour im Regen.

Da ich immer eine Brille tragen muss, ist es für mich auch selbstverständlich bei Regen eine Brille zu tragen. Nicht-Brillen-Träger rate ich bei Wind und Regen genau so eine Brille zu tragen. Am besten sogar mit transparenten Gläsern*. Das schützt die Augen und vor allem bei Abfahrten im Starkregen, kann so eine Brille wirklich Sicherheit bieten.

Zum Beitrag: Fahrradbrillen für Brillenträger

Tipp 3: Passe deinen Fahrstil den Wetterverhältnissen an

Die richtige Sicherheitsausrüstung fürs Fahrrad ist auch im Regen oder bei Schlechtwetter wichtig.

Auch hier spreche ich aus Erfahrung. Letzten Herbst wollte ich eine kleine Radtour machen. Meine Spiegelreflexkamera hatte ich auch mit im Gepäck, da ich noch Fotos unterwegs machen wollte. Ich fuhr bei uns im Dorf einen Berg in Richtung Donau runter. Dort fahre ich immer ziemlich schnell, weil dort die Sicht hervorragend ist und quasi kein Verkehr herrscht. Unten angekommen bog ich fast ungebremst auf eine Brücke ab. Der Untergrund war aus Holz und nass. Ich lag auf der Schnauze.

Mein Rad ist sauber weggeglitten und ich habe einen Bauchplatscher auf den harten Boden gemacht.

Passiert ist mir zum Glück nichts. Seitdem habe ich aber eine ganz andere Einstellung zu Kurven bei Nässe. Auch Wurzeln können bei Nässe unglaublich rutschig sein, darum achte immer darauf gerade auf eine Wurzel zuzufahren.

Auch beim Bremsen solltest du dich an die Wetterverhältnisse anpassen. Nasse Straßen vergrößern deinen Bremsweg. Dies gilt vor allem für Felgenbremsen. Aus diesem Grund fahre ich bei nassen Straßenbedingungen lieber mit meinem Mountainbike, anstatt mit meinem Rennrad, da es Scheibenbremsen und mehr Grip am Reifen hat.

Tipp 4: Sicherheit geht immer vor!

Mit der richtigen Beleuchtung fürs Fahrrad können dich andere Verkehrsteilnehmer besser wahrnehmen.

Es gibt genug Menschen, die keinen Helm tragen wollen, weil dieser nicht hübsch genug ist und die Frisur ruiniert. So etwas kann und will ich nicht verstehen. Noch schlimmer finde ich es aber, wenn Radfahrer bei Dunkelheit und Nässe ohne Beleuchtung unterwegs sind.

Mir ist es auch schon passiert, dass ich mich bei einer Tour verkalkuliert hatte und es schneller als geplant dunkel wurde. Da bin ich dann mit Handybeleuchtung auf Feldwegen gefahren, in der Hoffnung, dass ich lebendig zu Hause ankam. Ich hatte richtig Angst. Seitdem klemme ich viel öfter mein Licht ans Rad – besonders bei schwierigeren Wetterverhältnissen. Wichtig ist, dass andere dich sehen können. Egal ob du dabei wie ein bunter Paradisvogel oder ein beleuchteter Weihnachtsbaum ausschaust. Hübsch aussehen darf beim Radfahren nie Priorität Nummer 1 sein! 😉

Zum Beitrag: Radfahren im Dunkeln

Tipp 5: Regenschutz für Rad und Wertsachen

Mit dem Fahrrad im Regen fahren kann Spaß machen.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich keinen Regenschutz für mein Fahrrad habe. Inzwischen gibt es schon kleine, praktische Schutzbleche* die sich auch im Handumdrehen montieren lassen. Aber putzen und waschen muss ich mein Zeug danach trotzdem. Andere wiederum schwören auf diese Schutzbleche.

Um meine Wertgegenstände zu schützen, nehme ich immer eine herkömmliche Plastik-Zipper-Tüte. Diese kann vielfach verwendet werden und sorgt dafür, dass Wertsachen auch in der Jackentasche trocken bleiben.

Hast du noch mehr Tipps für Radfahrten im Regen? Dann hinterlasse mir doch einen Kommentar. Ich würde mich sehr über deine Rückmeldung freuen. 🙂

Bis bald,

deine Lisa

Perfekt ausgerüstet für die Radfahrt im Regen.

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Radfahren im Regen - Bekleidung, Sicherheit und Tipps

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Letzte Aktualisierung am 18.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Über die Autorin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) bezeichnet sich selbst als Genussbikerin. Durch eine Abnahme und die Umstellung zu einer gesunden Ernährung ist sie auf das Radfahren gekommen. Auf ihrem Blog LisasBunteWelt schreibt sie über persönliche Erfahrungen und hilft anderen weiter. Trotz körperlichen Einschränkungen wie Lipödem und Arthose versucht sie immer, den Genuss beim Radfahren voranzustellen.

Durch den Hobbyblog ist die gelernte Softwareentwicklerin letztlich auch zu ihrer Berufung gekommen und beschäftigt sich jetzt mit der Suchmaschinenoptimierung in der Selbstständigkeit.

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