3 Monate MTB Training mit Plan – meine Erfahrungen

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Autorin: Lisa Augustin

Im Sommer 2020 habe ich 3 Monate lang nach einem Trainingsplan trainiert. In diesem Beitrag möchte ich über meine persönlichen Erfahrungen, Erfolge und Niederschläge reden. Bringt es wirklich etwas, mit einem Trainingsplan zu trainieren und lohnt es sich dafür Geld auszugeben?

Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass ich den Trainingsplan selbst gekauft habe. Warum, das erfährst du später.

Wo kann man Fahrrad-Trainingspläne kaufen?

Natürlich muss man Trainingspläne fürs Fahrrad nicht unbedingt kaufen. Vielleicht kennst du auch jemanden, der jemanden kennt, der so etwas kostenlos für dich erstellt.

Aber gehen wir mal davon aus, dass du niemanden kennst. Wie kommst du also an einen Trainingsplan, um auf dem Fahrrad besser zu werden?

Trainingspläne aus Büchern und Zeitschriften

In diversen Büchern und Zeitschriften findet man mittlerweile genügend Trainingspläne für Radfahrer. Egal, ob für Anfänger oder Hobbysportler. Vermutlich wirst du, wenn du so einen Plan durchziehst auch etwas besser.

Mit ziemlich großer Sicherheit bist du durch so einen Standard-Plan allerdings oft über- oder unterfordert, weil dieser überhaupt nicht an dich angepasst ist.

Online-Trainingsplan

Die einfachste und günstigste Methode ist es online einen generierten Trainingsplan zu erwerben. Da gibst du auf einer Website ein paar Daten an und daraus generiert sich ein angepasster Trainingsplan.

Ich habe so was zum Beispiel schon über Zwift beim Rollentraining gemacht. Da in diesem Fall der Trainingsplan an deine Leistung angepasst wird, sind die Voraussetzungen für Erfolg gar nicht so schlecht.

Zum Beitrag: Wie effektiv ist Rollentraining im Winter

Solche Trainingspläne bekommst du zum Beispiel auch bei:

Hinweis: Ich habe für dich Software für den Rollentrainer getestet. TrainerRoad ist auch mit am Start.

Individueller Trainingsplan durch einen richtigen Trainer

Individuelle Trainingspläne kannst du sowohl persönlich als auch online übers Internet gestalten lassen.

Wenn du den persönlichen Kontakt zu einem Training herstellen möchtest, dann findest du Trainer übers Internet in deiner Nähe. Alternativ kannst du auch in Radsportvereinen oder bei Radsportlern aus deiner Umgebung nachfragen, ob sie dir einen Trainer empfehlen können.

Online gibt es verschiedene Anbieter und Trainer, die dir einen individuellen, auf dich angepassten, Trainingsplan erstellen. Dabei stehst du auch im regelmäßigen Austausch mit deinem Trainer.

Folgende Anbieter für individuelle Trainingspläne gibt es zum Beispiel:

Meine Erfahrungen mit dem Mountainbike Trainingsplan

Vorgespräch und Ziele

Bevor mir ein Trainingsplan erstellt wurde, habe ich mit meiner Trainerin Anke ein ausführliches Telefonat geführt. Dort haben wir über meine Ziele, meine Trainingsmöglichkeiten und meine aktuelle Leistung gesprochen.

Ohne Ziele kann man keine Erfolge messen und hat auch wenig Ansporn. In einem Jahr unter besonderen Umständen und ohne geplante Wettkämpfe ist das allerdings nicht so einfach mit den Zielen. Außerdem kann ein Trainingsplan auch nicht richtig angepasst werden, wenn du keine Ziele hast. Wofür trainierst du dann?

Ich habe mir überlegt, dass ich durch diesen Trainingsplan meine Leistung am Berg steigern möchte. Insgeheim möchte ich natürlich auch testen, wie mein Körper auf die neuen Reize reagiert und mich von einem professionellen Trainer inspirieren lassen. Ich finde so was einfach sehr interessant.

Wichtig ist, dass du vorher den IST-Zustand analysierst. Du kannst nur effektiv trainieren, wenn du weißt, wie stark du aktuell bist und wo deine Schwächen liegen. Dabei solltest du auch ehrlich sein.

Das ist ähnlich wie beim Abnehmen. Da solltest du dich vorher auch wiegen, messen und eventuell beim Arzt durchchecken lassen, um die Ergebnisse am Schluss bewerten zu können.

Das Durchchecken beim Arzt ist bei einem Trainingsplan zum Radfahren allerdings optional. Allerdings wäre ein Leistungstest und das Wissen über deine Herzfrequenzzonen wichtig.

Je nachdem, in welcher Kategorie du dich einstufst (Genussbiker, Leistungssportler, Profi), ist es sinnvoll, den Leistungstest und eine dazugehörige Diagnostik beim Profi machen zu lassen.

Wenn du nur ein Genussbiker, so wie ich es bin, bist, dann reichen auch andere Methoden aus, um deine Leistungswerte zu analysieren. Ich persönlich kenne meine maximale Herzfrequenz und habe anhand derer meine Leistungsbereiche berechnet. Mithilfe eines FTP Tests auf der Rolle habe ich meine aktuelle Leistung herausgefunden.

Mountainbike Trainingsplan Erfahrungen Trainieren Radfahren2

Außerdem hat mich Anke noch gefragt, welche Trainingsmöglichkeiten ich habe. Sowohl beim Radfahren als auch für ein dazugehöriges Krafttraining.

Zu Hause habe ich ein gut ausgestattetes Home-Gym. Das Radtraining mit Leistungsmesser kann ich auf der Rolle absolvieren und einen Berg habe ich auch direkt vor der Haustüre. Außerdem wurde besprochen, wie viel Zeit pro Woche ich zur Verfügung habe.

Wie läuft das Training ab?

Alle paar Wochen habe ich sowohl eine PDF-Datei mit meinem Trainingsplan bekommen, als auch die Inhalte des Trainingsplans auf einer Website zur Verfügung gestellt bekommen. Auf der Website hatte ich auch die Möglichkeit, mit der Trainerin direkt in Kontakt zu treten, das Work-out abzuhaken und zu bewerten.

Mein Training bestand aus insgesamt 2 Einheiten Krafttraining und 4 Einheiten auf dem Rad in der Woche. Die Fahrradeinheiten waren aufgeteilt in 2 Grundlageneinheiten und 2 Intervalleinheiten. Das heißt, ich hatte einen freien Tag pro Woche.

Mountainbike Trainingsplan Erfahrungen Trainieren Radfahren Krafttraining

Das hört sich jetzt vielleicht viel an – aber eigentlich habe ich während der Zeit weniger Zeit mit Sport verbracht als in den Monaten davor, weil es einfach komprimierter, gezielter und intensiver war.

Erfolge messen

Erfolge wurden des Trainingsplanes anhand der Leistung gemessen. Sprich, ich habe alle 4 Wochen einen FTP Test absolviert, um die Fortschritte besser beurteilen zu können.

Der erste FTP Test zu Beginn des Trainingsplans lieferte das Ergebnis von 190 Watt.

Das sind 3,17 Watt pro Kilogramm bei mir.

Nach 4 Wochen konnten dann die ersten Erfolge verzeichnet werden. 199 Watt.

Das sind 3,32 Watt pro Kilogramm bei mir.

Termine und Rückschläge

So ein Trainingsplan beeinflusst ganz schön deinen Alltag. Doch so sollte das nicht sein. Im Idealfall sollte sich dein Trainingsplan in deinen Alltag integrieren lassen. Und das funktioniert eben am besten, wenn du einen persönlichen Trainer an deiner Seite hast.

Nach 4 Wochen fuhr ich relativ spontan mit Moe in die Allgäuer Alpen. Bergtouren standen bis dato nicht auf meinem Trainingsplan. Das änderte sich aber nach einem Anruf bei Anke. Die passte mir meinen Trainingsplan an meinen Urlaub an. Ich fand das großartig, weil dadurch eine große Last von mir fiel. Dieses Gefühl im Urlaub trainieren zu MÜSSEN war weg. Eine Krafteinheit im Hotel funktionierte natürlich trotzdem.

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Kurz nach dem Urlaub kam die nächste, ungeplante Änderung. Ende August hatte ich einen Unfall mit dem Mountainbike, bei welchem es zu Schürfwunden und einer Platzwunde an der Stirn kam. 2 Wochen später wollte ich mit Johanna in die Kitzbüheler Alpen. Einen Tag nach dem Unfall schien mir das unmöglich. Aber Anke passte meinen Plan auch wieder sehr fix an die aktuelle Situation an und sorgte dafür, dass ich eine Woche nach dem Unfall wieder mit einem sanften Einstieg auf dem Fahrrad beginnen konnte.

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Mitte September ging es dann in die Kitzbüheler Alpen, was auch wieder in meinem Trainingsplan angepasst wurde.

Wettkampf und endgültiger FTP Test

Anfang Oktober fand dann tatsächlich ein Wettkampf statt. 3 Wochen vorher hatte ich mich angemeldet – das heißt, dass meine Trainerin kaum Vorlaufzeit hatte. Aber auch hier hat sie wieder schnell reagiert und den Trainingsplan optimal an den Wettkampf angepasst.

Ich belegte bei der Alb-Gold-Trophy in Trochtelfingen den 2ten Platz beim Minimarathon unter allen Damen. Ich war fast so schnell wie 2 Jahre zuvor – nur mit dem Unterschied, dass ich 2 Jahre vorher den kompletten Wettkampf im Windschatten meines Freundes absolviert hatte. Dieses Mal habe ich selber Windschatten gegeben und war 4 Wochen vorher noch im Krankenhaus. Dieses Ergebnis hat mich echt überwältigt.

Ich denke nicht, dass ich ohne Trainerin wieder so schnell dorthin zurückgefunden hätte.

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2 Tage nach dem Wettkampf war mein Trainingsplan zu Ende und ich machte einen abschließenden FTP Test. Da es sich bei dem Wettkampf nur um eine Kurzdistanz handelte, war die Regeneration zwischen Test und Wettkampf einigermaßen gewährleistet.

Das Ergebnis waren 199 Watt. Also 10 Watt besser als zu Beginn des Trainingsplans und derselbe Stand wie vor dem Unfall.

Mountainbike Trainingsplan Erfahrungen Ftp Test

Was hat mich motiviert den Trainingsplan durchzuziehen?

Ich habe den Trainingsplan selbst gekauft. Selbst bezahlt. Das hat mich als Schwabe natürlich motiviert, den Trainingsplan voll durchzuziehen. Denn wenn ich dafür bezahle, möchte ich natürlich auch die volle Leistung dafür erhalten. So habe ich das damals auch beim Abnehmen gemacht. Ich habe ein Programm gekauft und das hat mich dazu motiviert, es auch wirklich durchzuziehen.

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Verstehe mich nicht falsch – kostenlose Inhalte sind toll. Ich biete ja selbst auch kostenlose Inhalte an. Aber wenn du Disziplin erweisen musst, dann lohnt es sich oft, mit Geld nachzuhelfen. Abgesehen davon honorierst du damit auch denjenigen, der die Inhalte anbietet.

Was mich auch noch motiviert hat, ist zu wissen, dass meine Trainerin mir auf Strava folgt und mich im Zweifelsfalls auch schimpfen könnte. Auch das Abhaken eines jeden Trainings hat mich motiviert, denn ich wollte das alles durchziehen und nicht nur so ein wenig nebenbei.

Die letzten Wochen hat mich dann natürlich auch noch der Wettkampf motiviert. Dieses Endziel, bei welchem ich ein hervorragendes Ergebnis absolvieren wollte. Wenn man an einem Wettkampf teilnimmt, weiß man, wofür man trainiert und kann sich das immer wieder vor Augen führen.

Mein Fazit zum Trainingsplan

Für mich war der Trainingsplan eine positive Erfahrung. Ich habe viel dabei gelernt und mich auch manchmal in den Arsch getreten gefühlt. Mir ist jetzt klar, dass ich unbedingt mehr Kraft- und Stabilitätstraining einbauen muss. Außerdem weiß ich auch, dass man mit weniger Kilometern mehr erreichen kann, wenn man gezielt und systematisch trainiert.

Ich werde auf jeden Fall wieder einen Trainingsplan machen. Falls du auch mal einen Trainingsplan ausprobieren willst: Bei MyGoal geht das sogar einen Monat kostenlos.

Zum Angebot: 30 Tage kostenlos trainieren

Ich hoffe, dich konnte meine Erfahrung mit einem Fahrradtrainingsplan inspirieren. In der Zukunft werde ich noch mehr in dieser Richtung ausprobieren.

Bis bald

Deine Lisa. <3

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Über die Autorin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) bezeichnet sich selbst als Genussbikerin. Durch eine Abnahme und die Umstellung zu einer gesunden Ernährung ist sie auf das Radfahren gekommen. Auf ihrem Blog LisasBunteWelt schreibt sie über persönliche Erfahrungen und hilft anderen weiter. Trotz körperlichen Einschränkungen wie Lipödem und Arthose versucht sie immer, den Genuss beim Radfahren voranzustellen.

Durch den Hobbyblog ist die gelernte Softwareentwicklerin letztlich auch zu ihrer Berufung gekommen und beschäftigt sich jetzt mit der Suchmaschinenoptimierung in der Selbstständigkeit.

4 Gedanken zu „3 Monate MTB Training mit Plan – meine Erfahrungen“

  1. Interessanter Beitrag. Ich habe einieg Kilometer auf dem MTB zurückgelegt 2020 und bin dann eher zum Walken übergegangen, dort waren die Ergebnisse deutlich besser. Vielleicht kommt doch das MTB mit einem anderen Ansatz nochmal zum Tragen 🙂

    Danke für die schöne Zusammenfassung.

    Antworten
    • Danke für dein Feedback Marco. 🙂

      Radfahren benötigt Geduld. Wer frisch auf dem Rad sitzt, sollte erst mal einige Stunden ins Grundlagentraining stecken. Dann kommen irgendwann Intervalle dazu. Das dauert dann wirklich eine Weile, bis die ersten Erfolge kommen. Aber es lohnt sich! Man muss nur dran bleiben. 🙂

      Ich hoffe, dass das Erfolgsgefühl für dich auf dem MTB auch noch kommt.

      Antworten
  2. Ein toller Beitrag von dir ?. Ich habe ganz ähnliche Erfahrungen gemacht – man muss es für sich selber verbindlich machen, damit man auch dabei bleibt. Und wenn so ein enger Kontakt besteht, macht es das Ganze natürlich noch schöner.
    Dankeschön fürs Teilen deiner Erfahrungen ? ich freue mich schon auf den nächsten Testbericht

    Antworten

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