Ein Fahrrad für den Winter – Tipps und Erfahrungen

Autorin: Lisa Augustin

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Veröffentlicht am:

Ja, ich habe ein separates Fahrrad für den Winter. Denn im Winter sind meine anderen Räder entweder im Winterschlaf oder auf der Rolle. Sporadisch hole ich mein gutes Carbon-Hardtail im Winter nach draußen. Und das hat gute Gründe.

Mit diesem Beitrag will ich nicht sagen, dass man unbedingt mehrere Fahrräder benötigt oder du dir unbedingt ein neues Fahrrad kaufen sollst. Der Beitrag erklärt meine Gründe und spiegelt meine persönlichen Erfahrungen wider. Außerdem lernst du auch etwas über Materialpflege und Wartung.

Warum ein Fahrrad für den Winter sinnvoll ist

Ja, Radfahren im Winter ist möglich und macht sogar Spaß. Doch im Winter gibt es auch natürliche Feinde für dein Fahrrad.

Wie schädlich ist Salz im Winter für dein Fahrrad?

Streusalz sorgt zwar im Winter für freie Straßen – ist aber nicht gut für dein Fahrrad. Konkret fördert es Rost. Die Kristalle setzen sich in den Lagern fest und können deren Funktion verschlechtern.

Folgende Teile können unter dem Streusalz im Winter leiden:

  • Gummis und Dichtungen
  • Lager
  • Alu oder Stahl-Komponenten

Wenn du eine Radfahrt im Winter absolviert hast, solltest du Folgendes beachten:

  • Das Fahrrad im trockenen Abtauen lassen
  • Mit Wasser ausgiebig reinigen
  • Bewegliche Teile schmieren (Kette, Schalt- und Bremszüge, Gelenke, Lager, Pedale)

Zum Beitrag: Mountainbike reinigen und pflegen

So findest du ein Fahrrad für den Winter

Ein Fahrrad im Winter darf gerne kostengünstig sein. Normalerweise sage ich immer, dass du um 500 € kein gutes, neues Mountainbike bekommst. Im Winter ist das anders. Da reicht ein Alu-Bomber mit 14 kg und schlechten Komponenten gut aus. Das Geld, welches du beim Fahrrad an und für sich sparst, steckst du lieber in die wichtigen Komponenten wie Bremsen oder Reifen.

Wichtig ist, dass dein Winterbike in erster Linie sicher und zuverlässig ist.

Ein solches Fahrrad findest du also entweder neu beim Fachhändler, beim Versender oder auch gebraucht.

Achte immer darauf, dass das Fahrrad verkehrssicher ist und lasse im Zweifel ein geschultes Auge darüber schauen.

Meine Winterrad-Erfahrungen

Meine Fahrräder für den Winter habe ich bisher immer aus zweiter Hand erworben. Im ersten Winter bin ich mit meinem Haibike Fully gefahren. Das war eigentlich mein einziges Rad, gebraucht und auch schon ein paar Jahre alt. Mir hat es überhaupt nicht weh getan damit, im Winter zu fahren. Und als ich dann ein Carbon Hardtail gekauft habe, war ich sogar froh über mein altes Rad.

Allerdings habe ich die Fahrradpflege dezent vernachlässigt, was dazu geführt hat, dass sich überall leichter Rost gebildet hat. Sogar an den Gabelrohren. Und auch die Bremsen waren irgendwann undicht. Also habe ich mich dazu entschieden dieses Bastelprojekt abzugeben und mir ein neues, gebrauchtes Fahrrad für den Winter zu holen.

Im Winter 2018 wusste ich dann schon, was es heißt, ein hochwertiges, leichtes Fahrrad zu fahren. Also wollte ich auch ein nicht ganz so schweres Fahrrad für den Winter. Ich habe bei Kleinanzeigen ein 26″ Cube Hardtail (Custom Aufbau) geschossen. Es wog nur 11,5 kg und war schick. Ich war zufrieden. Zumindest nur für kurze Zeit. Denn der Umstieg von 29″ auf 26″ fiel mir tatsächlich schwer. Ich hatte nicht berücksichtigt, dass ich mich schon so sehr an die Laufradgröße gewöhnt hatte.

Für den Winter war das 26 Zoll Hardtail echt super – keine Frage. Aber ich schraube nun mal auch gerne und habe nicht lange gezögert, als ich auf Kleinanzeigen einen Alurahmen für ein 29″ MTB gefunden habe. Dazu noch eine gebrauchte Gabel mit Lackschaden (Funktion war top!), eine gebrauchte Schaltung und Bremsen aus unserem Sammelsurium, zwei günstige Laufräder, gebrauchte Sattelstütze und Lenker – und fertig war mein neues Winterrad. Wobei ich nicht gespart habe, war beim Sattel und bei den Griffen. Da habe ich auf die guten Teile von SQlab zurückgegriffen.

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Mir ist übrigens bewusst, dass Carbon nicht so rostanfällig ist wie Alu. Dennoch fahre ich im Winter lieber mein nicht ganz so hochwertiges Alu-Mountainbike, weil mir die Komponenten am Carbonrad einfach viel zu heilig sind und nicht unbedingt in Streusalz baden müssen. Außerdem ist die Sturzgefahr im Winter einfach größer.

Wie ist mein Winter-Fahrrad ausgerüstet?

An mein Winterfahrrad darf alles ran, was nicht stylish und schwer ist. Okay, nicht ganz so extrem. Aber ich betrachte es definitiv mit anderen Augen wie mein Race-Hardtail oder mein Fully.

Fahrrad Reifen für den Winter

An meinem Winterrad fahre ich Reifen mit einem etwas gröberen Profil. Vorn habe ich den 2,4er X-King von Conti darauf. Der Trail King eignet sich aber auch super als Winterreifen fürs Mountainbike.

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Weniger Luft im Reifen sorgt für mehr Grip.

Du kannst auch im Winter auf Reifen mit Spikes zurückgreifen. Die haben noch mehr Grip – aber auch hier gilt: Weniger Luft sorgt für mehr Grip. Achte hierbei aber unbedingt auf den Mindestdruck.

Dein Winterfahrrad sollte auch für breitere Reifen ausgelegt sein. Darauf solltest du schon beim Kauf achten.

Du kannst im Winter natürlich auch tubeless fahren oder auf Reifen mit integriertem Pannenschutz zurückgreifen, wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest. Denn im Winter sieht man oft nicht, über welche Fremdkörper der Reifen gerade darüber rollt.

Beleuchtung & Reflektoren

Im Winter ist es oft düster und neblig. Als Radfahrer wird man nicht gut gesehen. Daher solltest du dich und dein Fahrrad im Winter mit Beleuchtung und Reflektoren ausreichend sichtbar machen.

Mein Winterrad ist folgendermaßen ausgestattet:

  • Frontlich (Sigma Aura 80)
  • Rücklicht mit Bremslichtfunktion (Sigma Blaze)
  • Speichenreflektoren

Das Licht habe ich im Winter auch tagsüber an.

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An meiner Kleidung habe ich selbstverständlich auch noch Reflektoren. Aber um die Fahrradkleidung für den Winter geht es in einem separaten Artikel.

Klingel und Schutzbleche

All das, was uncool an einem Mountainbike ist, darf am Winter gerne ran gemacht werden. Die Rede ist von Klingel und Schutzblechen.

An meinem Winterfahrrad habe ich auch eine Klingel. Gerade bei kurvigen Strecken ergibt es Sinn, auch mal mit einer Klingel auf, sich aufmerksam zu machen. Im Winter hat nämlich auch der Gegenverkehr längere Bremswege oder schlechtere Ausweichmöglichkeiten.

Auch Schutzbleche bringen im Winter einen großen Vorteil mit. Sie schützen sowohl dich als auch dein Fahrrad vor Schmutz und Nässe. Aktuell habe ich noch keine Schutzbleche am Fahrrad, da ich mein Rad nur für sportliche Aktivitäten nutze. Da ich bald aber mit dem Pendeln beginne, werde ich mir noch abnehmbare Schutzbleche zulegen. Sobald ich die ersten Erfahrungen damit gesammelt habe, empfehle dir gerne auch an dieser Stelle ein Produkt weiter.

Die richtigen Bremsen für den Winter

Da im Winter Nässe dominiert, sind Felgenbremsen am Fahrrad nicht die beste Wahl. Denn durch Schmutz und Nässe verringert sich die Bremsleistung von Felgenbremsen. Besser wären an dieser Stelle Scheibenbremsen. Diese unterscheiden sich zwischen hydraulischen und mechanischen Scheibenbremsen. Ich persönlich bevorzuge hydraulische Scheibenbremsen, da die weniger anfällig für Schmutz und Beschädigungen sind.

So mache ich mein Fahrrad winterfest

Regen, Schnee, Matsch, Streusalz und Splitt sind im Winter die Endgegner für dein Fahrrad.

Die Lösung dafür ist: Waschen, trockenen, schmieren, Ölen.

Zum Beitrag: Mountainbike richtig putzen und pflegen

Außerdem solltest du dein Fahrrad im Winter regelmäßig durchchecken:

Wenn dir das mit dem Radfahren im Winter dann doch alles zu kompliziert ist, dann habe ich dir hier ein paar Tipps, wie du Indoor einen Pain Cave aufbauen kannst. 😉

Hast du noch weitere Tipps für das perfekte Fahrrad im Winter? Dann teile doch gerne dein Wissen in den Kommentaren.

Bis bald und allzeit gute Fahrt!

Deine Lisa.

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Lisa Augustin - Bloggerin bei LisasBunteWelt beim Radfahren im Wald.

Über die Autorin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) bezeichnet sich selbst als Genussbikerin. Durch eine Abnahme und die Umstellung zu einer gesunden Ernährung ist sie auf das Radfahren gekommen. Auf ihrem Blog LisasBunteWelt schreibt sie über persönliche Erfahrungen und hilft anderen weiter. Trotz körperlichen Einschränkungen wie Lipödem und Arthose versucht sie immer, den Genuss beim Radfahren voranzustellen.

Durch den Hobbyblog ist die gelernte Softwareentwicklerin letztlich auch zu ihrer Berufung gekommen und beschäftigt sich jetzt mit der Suchmaschinenoptimierung in der Selbstständigkeit.

3 Gedanken zu „Ein Fahrrad für den Winter – Tipps und Erfahrungen“

  1. Sehr guter Beitrag, danke für die Tips.
    Ich fahre mein Carbon Fully das ganze Jahr über. Im Winter fahre ich allerdings nicht auf dem Trail, sondern erledige nur das Nötigste, also zur Arbeit (ca. 800m) und zum Einkauf (ca.1 km).
    Überlegt hatte ich es mir schon des Öfteren: ein Bike für den Winter und zum Einkauf. Allerdings habe ich kein Haus/Garage und im Fahrradkeller würde ich wahrscheinlich auch wirklich nur ein günstiges Fahrrad abstellen wollen. Mein Carbon Fully nehme ich mit in meine kleine Butze.
    Wie auch immer, hier im Norden wird nicht ganz so viel mit Salz gestreut, aufgrund fehlendem Schneefalls. Daher hatte ich bisher weniger Probleme mit Streusalz.
    Seit einer Woche liegt aber auch hier im Umland von HH ein wenig Schnee und Eis.
    Also, unbedingt drauf Acht geben: Streusalz ist ein Killer für Aluminium, Lacke, etc. !
    LG Carsten

    Antworten
  2. Im Winter habe ich neben dem Bike noch ein altes CrMo Trekking Bike, gebraucht 90 Euro. Was ich im Winter nach dem waschen öfters mache, Räder und Bremsklötze raus, alles gut abschmieren und gründlich mit Velopurol einsprayen. Das kriecht auch überall dazwischen. Mit einem Lappen abwischen, besonders im Bereich Bremssättel, Scheiben und Klötze vorsichtshalber mit Alkohol putzen und einbauen. Mein Corratec hat auch schon 15 Jahre auf dem Buckel, gut, Komponenten immer mal nachgerüstet, aber sonst immer noch fast wie neu. Schutzbleche habe ich von SKS, Shockblade und so, leicht montiert und leicht verstaut.

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